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BFW-Dokumentation 19/2015

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Rössler G.: Wuchsleistungsvergleiche zwischen Vor- und Folgebeständen langjähriger
Fichten Dauerversuchsflächen. Wien: Diss, 2015. 199 S.

 



 

Zusammenfassung

In den letzten Jahrzehnten wurde wiederholt durch die Forstwissenschaft aber auch durch die forstliche Praxis über eine Steigerung des Wachstums der Waldbäume berichtet. Ziel dieser Untersuchung war der Nachweis von Wachstumssteigerungen in Folgebeständen alter ertragskundlicher Dauerversuche der österreichischen forstlichen Forschungsanstalt (heute Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum fur Wald, Naturgefahren und Landschaft). Ziel war nicht ein großräumig gültiges Ergebnis zu bekommen, sondern eine klar abgegrenzte Studie des Wachstums der Baumart Fichte anhand von einigen Fallbeispielen durchzufuhren. Durch einen Wachstumsvergleich aufeinanderfolgender Bestandesgenerationen sollte untersucht werden, ob und wieweit sich das Wachstum in der Folgegeneration vom Wachstum des Vorbestandes unterscheidet. Dazu wurden fünf Beispiele alter Dauerversuche im steirischen und oberösterreichischen Salzkammergut, in Salzburg und Tirol ausgewählt. Aus den Vorbeständen lagen Ergebnisse von periodischen Bestandesmessungen etwa ab 1890 sowie Berechnungsergebnisse von Stammanalysen vor. Kritisch anzumerken ist, dass die Versuchseinrichtung überwiegend erst bei hohem Bestandesalter erfolgte und dadurch bei der Beurteilung der Vornutzungen bis zur Einrichtung der Versuche teilweise mehr oder weniger grosse Unsicherheiten bestanden. Im Bereich der ehemaligen Dauerversuchsflächen wurde in den aktuellen Folgebeständen eine fix definierte Fläche eingerichtet und von jedem Baum auf dieser Fläche Messdaten erhoben. Weiter wurden zur Feststellung von eventuellen Vornutzungen auf diesen Flächen auch samtliche Stöcke hinsichtlich Durchmesser und Alter erhoben. Zusatzlich wurden im Folgebestand noch Bäume aus der herrschenden und vorherrschenden Schicht zur Durchfuhrung von Stammanalysen gefällt. An 10 Bäumen je Probefläche wurden auserdem noch Nadelproben zur Analysierung der Nahrelementversorgung der Bäume entnommen. Die Untersuchung der Wachstumsänderungen erfolgte in erster Linie anhand der zuwachskundlichen Parameter Höhe, Brusthöhendurchmesser und Gesamtwuchsleistung aufgrund der Bestandesmessungen in den ehemaligen Versuchsbeständen sowie in den derzeit stockenden Folgebeständen. Ein weiterer Wachstumsvergleich wurde mittels Stammanalysen durchgeführt, wobei die Höhenentwicklung und die Entwicklung des Brusthöhendurchmessers sowie die Stammform verglichen wurden. Die Ergebnisse der Bestandesmessungen haben ergeben, dass das Wachstum in den Folgebeständen in 4 Fällen deutlich höher als in den ehemaligen Versuchsbeständen ist. Bei Vergleichen mit der Ertragstafel konnte gezeigt werden, dass es durch die größeren Oberhöhen auch zu einer Erhöhung der Ertragsklassen in den Folgebeständen kommt. Diese Wachstumssteigerungen in den Folgebeständen wurden auch bei den Vergleichen der Stammanalysen bestätigt. Außerdem konnte anhand der Stammanalysen gezeigt werden, dass sich die Stammform nicht verändert hat. Die Beziehung zwischen Höhe und Volumenleistung ist weitgehend konstant geblieben, das allgemeine Ertragsniveau hat sich also nicht verändert. Daher konnen aufgrund der Änderungen des Höhenwachstums auch Schlussfolgerungen auf eine Änderung der Gesamtwuchsleistung gezogen werden. Erhöhte Stickstoffeinträge als eine von möglichen Ursachen fur eine Wachstumssteigerung haben sich durch Nadelanalysen nicht bestätigt. Auch konnten keine anderen Ursachen wegen des Fehlens von diesbezüglichen Informationen fur eine Steigerung des Wachstums festgestellt werden. Gesamt gesehen kann festgestellt werden, dass sich die Wuchsleistung in den Folgebeständen gegenüber den Vorbeständen erhoht hat. Eine Erforschung der Ursachen fur diese Wachstumssteigerungen wird künftig noch eine wichtige Aufgabe der forstlichen Forschung sein.

 

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